KIRCHE | SANIERUNG & MODERNISIERUNG | 2015
Die katholische Kirche St. Stephan in Oberrimsingen sollte durch umfangreiche Sanierung modernisiert werden. Mit der Neugestaltung geben wir eine Antwort auf die Frage, wie die Kirchenräume die Ansprüche der Gemeinde in Zukunft erfüllen. Dazu gehört das Schaffen einer zeitgemäßen räumlichen Atmosphäre durch ein umfassendes gestalterisches Konzept mit Neugestaltung des Altarbereichs (Altar, Ambo, Sedilien) sowie dem Aufarbeiten von Böden, Bänken und Treppen ebenso wie ein multifunktionales Raumkonzept.
Durch das Öffnen der alten Eingänge entstanden im Narthexbereich zwei neue Seitenaltäre. Durch die dahinterliegende Verglasung sickert Licht in den von alten Bänken befreiten Bereich und es entstand zusätzlicher Platz für Veranstaltungen. Die Stützen der Empore wurden konvex/konkav mit Jurakalk verkleidet und optisch verstärkt. Dadurch wurde die kopflastige Orgel auf der Empore in ihrem Erscheinungsbild geerdet. Außerdem wurde die Brüstung der Empore rückgebaut und durch Stahlbrüstungen ersetzt, welche sich zur Wand durch Abrundungen öffnen. Diese betonen zusätzlich die Vertikalität des Raumes. Bei den vorangegangenen Umbauten war hier eine Flachdecke eingezogen worden. Dadurch wurden die Proportionen im Zusammenspiel mit der bestehenden Orgel extrem gestört. Im Ergebnis wirkte der rückläufige Teil des Kirchenschiffes sehr drückend. Des Weiteren wurden die Laibungen der Seitenfenster bewusst weiß weggestrichen und mit verschiedenen Weiß- und Grautönen dezent gestaffelt. Kleine Friese an der Decke lassen den Effekt der Vertikalität stärker erscheinen.
Neue Funktionen im Bereich des Eingangs / des Stuhllagers unter der Treppe zur Empore / dem Beichtstuhl wurden komplett neu organisiert. Auf der Empore wurde mehr Platz geschaffen und die Fenster der Eingangsfassade ins Kirchenschiff hin geöffnet. Somit wurde die Empore wieder lichter und kann dadurch vom Kirchenchor vielseitig genutzt werden. Der Blasebalg der Orgel wurde auf den Dachboden gebaut um noch mehr Platz zu gewinnen. Die Heiligenfiguren, der Kreuzweg, sowie der Hauptaltar und die Seitenaltäre wurden neu kompositioniert und auf das Wesentliche reduziert. Durch diese Reduktion im Chor- und Seitenschiff konnte das Zusammenspiel des neuen Altars mit Ambo und Taufbecken eine klare Wirkung entfalten. Des Weiteren wurden die historischen Gegenstände gereinigt und konserviert.
Durch das Entfernen einiger Bankreihen im hinteren Teil des Schiffs wurde eine vielseitige Raumnutzung möglich. Das neu gewonnene Foyer kann nun z.B. bei offiziellen Anlässen, die sonst auch bei schlechtem Wetter draußen stattfinden mussten, als geschützter Ort der Begegnung dienen. Neben den gestalterischen Maßnahmen wurde auch die Sakristei erweitert und eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Des Weiteren wurde der Turm unter Sicherheits- und Erhaltungsaspekten renoviert.