Hinterzarten erhält ein neues architektonisches Wahrzeichen
Der skulpturale Holzbau spiegelt in seiner nachhaltigen Materialität und dem durchdachten funktionalen Raumkonzept das wieder, für was die Bergrettungswache und die Region steht: Tradition und Moderne, dessen sind sich die Redner, bei der offiziellen Einweihungsfeier des neuen Gebäudes, am 5. September 2023, in Hinterzarten einig.
Am vergangenen Dienstagnachmittag überreichte Innenminister Stobl dem ehrenamtlichen Rettungsdienst den symbolischen Schlüssel für die Übergabe des Gebäudes. Neben Gruß- und Dankesworten von Adrian Probst und Oliver Bieber (Bergwacht Schwarzwald e.V.) sowie Innenminister Thomas Strobl, Rut Scheurer, Vorständin des Bauwerk Schwarzwald e.V., und Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch (Hinterzarten), richteten die Architekten Tobias Sennrich und Mike Schneider ihr herzliches Dankeschön an die Auftraggeber, die Baubeteiligten sowie an ihre eigenen Mitarbeiter, Architektin Julia König und Bauleiter Roland Kallinich.
Der Gebäudeentwurf wurde als Siegerbeitrag einer Planungskonkurrenz im Jahr 2019 ermittelt und überzeugte laut Jury, vor allem durch seine Orientierung an der traditionellen Baukultur des Schwarzwalds. Die Bauphase startete im Mai 2022 mit dem ersten Spatenstich – Seit September 2023 ist das Bauwerk bezugsfertig.
Der Neubau der Bergrettungswache Hinterzarten wird durch die Verwendung von heimischem Holz für Tragwerk, Innenverkleidung und Fassadengestaltung bestimmt. Offene Zwischengeschosse verzahnen sämtliche Funktionsebenen des Baus miteinander und ermöglichen im Notfall kurze Kommunikations- wie Reaktionswege. Die große Halle bietet genug Platz für die Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes. Die Idee für den Entwurf entspringt dem Gedanken an die Neuinterpretation des Schwarzwaldhauses.
Alle Redner greifen mehr oder weniger die kontroverse Wahrnehmung des Gebäudes in der Bevölkerung auf. Herr Sennrich betont, dass diese Diskussionen um den Entwurf durchaus erwünscht und wichtig sind. Das Gebäude ist ein Wahrzeichen und Symbol für die hiesige Bergrettungswache, über das gesprochen werden sollte. Dabei ist es wichtig, dass der Entwurf für das steht, was diese vereint: Das sind sowohl Tradition, aber auch Moderne. Der Eindachhof, als Grundgerüst, die Stube, als Rückzugsort, die mit den gemütlichen Funktionsebenen nachempfunden wurde und der nachhaltige Holzbau, der für die Baukultur der Region steht, sind Ausdruck der Tradition, die in diesem Entwurf neu interpretiert und modern, aber vor allem zeitgemäß zum Ausdruck gebracht wurden.
Sehr erfreulich sind die vielen positiven Stimmen zum vorgestellten Gebäude. Frau Scheurer erwähnte in Ihrer Ansprache beispielsweise, die Wichtigkeit des Architekturwettbewerbs an sich, der in diesem Fall wieder einmal zu einem wunderschönen Gebäude geführt habe. Sie ist überzeugt, dass man ohne den Wettbewerb nicht dieses optimale Ergebnis erhalten hätte. Weiterhin spricht sie von einem Prototyp für die Bergwacht, der so auch an anderer Stelle entstehen könnte. Des Weiteren gab Innenminister Thomas Stobl, auf der Veranstaltung sein Bekenntnis zu unserem Holzbau preis und nannte das Gebäude ein wahres Schmuckstück. Er dankte Sennrich & Schneider Architekten für den mutigen Entwurf.
Über dieses durchaus positive Feedback zu unserer Arbeit freuen wir uns sehr und danken an dieser Stelle allen Beteiligten, Auftraggebern, Helfern sowie den Bau- und Fachfirmen für die gute Zusammenarbeit und wünschen der Bergwacht alles Gute für Ihre Zukunft.
fotos: © Lutz Scherer | Joachim Hahne